Welches Kabel für Bohrmaschinen?
Gummi oder Polyurethan – woraus besteht das Kabel für die Bohrmaschine?
Entscheiden Sie sich für Hand- und Heimwerkertätigkeiten für eine strombetriebene Bohrmaschine, profitieren Sie bei der Wahl der Hersteller von einer großen Auswahl. Zu den bekannten Herstellern zählen
» Mehr InformationenDamit das Elektrowerkzeug reibungslos und über einen langen Zeitraum funktioniert, braucht es die richtige Anschlussleitung.
Im Handel finden sich teilweise Modelle mit vorgefertigten und festen Steckern. Sie unterscheiden sich in ihrer Ummantelung. Modellabhängig besteht diese aus PVC oder Gummi. Welche Variante Sie wählen, hängt vom Anwendungsgebiet Ihres Werkzeugs ab. Des Weiteren nimmt die Länge der Leitung auf diesen Fakt Einfluss. Eine Faustregel besagt: Ab einer Länge von vier Metern benötigen Sie Gummischlauchleitungen. Sie trumpfen mit einer hohen Flexibilität auf. Verdreht sich das Kabel oder knickt ein, brauchen Sie dank des Materials keinen frühzeitigen Kabelbruch zu befürchten.
Neben der Kabelummantelung achten Sie bei der Auswahl eines Bohrmaschinenkabels auf dessen Leitungsquerschnitt. Bei der Mehrzahl der Modelle beträgt dieser 1,5 Quadratmillimeter. Ein dünnes Kabel trumpft mit guten Bewegungseigenschaften auf. Es behindert sie nicht bei der Arbeit. Aufgrund der hohen Flexibilität profitieren Sie gleichzeitig von komfortabler Bewegungsfreiheit.
Ihren schmalen Querschnitt verdanken moderne Kabel der Schutzklasse II. Die Vielzahl der modernen Elektrowerkzeuge zeigt sich doppelt schutzisoliert. Aus dem Grund benötigen sie keinen grün-gelben Schutzleiter. Dieser Faktor geht mit mehreren Vorteilen einher:
- Kabel fällt schmal aus,
- Risiko, Anschlüsse zu verwechseln, entfällt,
- erleichtert den Austausch der Leitungen.
TIPP: Um die Schutzklasse II bei Ihrer Bohrmaschine zu erkennen, werfen Sie einen Blick auf den Stecker. Bei diesem fehlen die Schutzleiterkontakte. Des Weiteren befindet sich auf dem Typenschild das Symbol für diese Schutzklasse. Es zeigt zwei konzentrische Quadrate.
Unabhängig von der Art und des Materials des Kabels, bringen strombetriebene Bohrmaschinen mehrere Vorzüge mit sich:
Vor- und Nachteile von kabelgebundenen Bohrmaschinen
- verfügen durchgehend über Energie
- Wartepausen für das Laden des Akkus entfallen
- sind aufgrund des fehlenden Akkublocks handlicher
- ohne eingebauten Akku fällt ihr Gewicht geringer aus
- sind ohne Stromquelle nicht nutzbar
- das Kabel stört unter Umständen beim Arbeiten
Welche Netzanschlussleitung kommt wann zum Einsatz?
Informationen, welches Kabel Sie für Ihre Bohrmaschine benötigen, enthält beispielsweise die DGUV. Das Kürzel steht für die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. In den Richtlinien beschäftigt sich Abschnitt 5.1.5 mit handgeführten Elektrowerkzeugen und deren Anschlussleitungen. Bei einer Bohrmaschine achten Sie auf die Schutzart IP 2X sowie ein Kabel vom Typ H07RN-F oder H07BQ-F.
» Mehr InformationenFordert die Gerätenorm diese Bauart nicht, besteht die Möglichkeit, bei einem Kabel von unter vier Metern Länge auf die Typen H05RN-F oder H05BQ-F zurückzugreifen. Bevor das geschieht, überlegen Sie, welche Kabellänge sich für Ihre Anforderungen eignet. Hierbei spielen mehrere Fragen eine Rolle:
- Wie weit arbeiten Sie von der nächsten Steckdose entfernt?
- Benutzen Sie ein Verlängerungskabel?
- Behindert Sie eine lange Leitung bei der Arbeit?
TIPP: Nicht bei allen Bohrmaschinen finden Sie diese Typen von Netzanschlussleitungen. Maschinen, die vorrangig im Heimbereich zum Einsatz kommen, verfügen teilweise über Kabel vom Typ H05VV-F (aus PVC) oder H05RR-F (aus Gummi). Die Ummantelung fällt dünn aus. Aus dem Grund eignen sich die Leitungsarten nicht für den dauerhaften Einsatz im Freien.
Der Einsatzbereich nimmt Einfluss auf die Wahl des Kabels
Kommen handgeführte Elektrowerkzeuge, zu denen Bohrmaschinen gehören, in:
» Mehr Informationen- Handwerk,
- Heimwerk,
- Industrie oder
- auf Baustellen
zum Einsatz, brauchen Sie für die Nutzung im Innen- und überdachten Außenbereich bei Gummischlauchleitungen den Standard H05RN-F. Handelt es sich um eine Leitung aus Polyurethan, zeigt sich die Variante H05BQ-F ausschlaggebend. Das gilt ausschließlich, wenn die Normreihe VDE 0740 keine höherwertige Bauart fordert.
Bei der Kabelwahl spielt die Marke Ihrer Bohrmaschine keine Rolle. Benutzen Sie diese im Freien, besteht aufgrund von Witterungseinflüssen eine erhöhte elektrische Gefährdung. Gleiches geschieht, wenn Sie die Maschine unabhängig vom Einsatzort stark beanspruchen. Diese Anwendungskategorie tritt ein, wenn Sie das Gerät mehrere Stunden am Stück einsetzen. In dem Fall achten Sie auf folgende Hinweise für das Kabel:
Anwendungsbereich | Tipps |
---|---|
bei mäßiger Belastung im Außenbereich | Gummischlauchleitung H07RN-F ab einer Kabellänge von vier Metern, darunter H05RN-F oder
Polyurethanschlauchleitung H07BQ-F, bei einer Kabellänge unter vier Metern H05BQ-F |
bei sehr starker Beanspruchung im Innen- oder Außenbereich sowie enormer mechanischer Belastung | Gummischlauchleitung vom öl- und ozonbeständigen Typ NSSHöu |
bei hohen Knick- und Verdrehungsbeanspruchungen | Gummischlauchleitung NMHVöu |
Fazit: Einsatzbereich und Kabellänge bestimmen, welchen Kabeltyp Sie benötigen
Fühlen Sie sich bei der Wahl einer Anschlussleitung für die Bohrmaschine unsicher, ergibt es Sinn, vor dem Kauf einen Ratgeber zu lesen. Dieser verrät Ihnen, dass sich zwei Faktoren auf die Wahl des Kabels auswirken. Neben der Länge der Netzanschlussleitung spielt der Einsatzort Ihres Werkzeugs eine Rolle. Nutzen Sie dieses in Innenräumen oder im überdachten Außenbereich, reicht ein Kabel mit guter Gummi- oder PVC-Ummantelung. Für Arbeiten im Freien oder bei erwarteter Starkbeanspruchung, empfiehlt sich eine Isolierung aus flexiblem Gummi.
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